Bericht
Spektakel mit Wermutstropfen
SV Bischbrunn - FSV Holzkirchhausen/Neubrunn 3:3 (0:2)
Bericht
Nach dem doch eher enttäuschenden 0:0 beim Schlusslicht in Margetshöchheim vergangene Woche empfing der SVB den FSV Holzkirchhausen/Neubrunn auf der Kreuzhöh – ein Gegner, gegen den man noch nie sonderlich gut aussah.
Die Rot-Weißen, bei denen zu den Langzeitfehlenden auch noch Angreifer Lars Liebler (Krankheit) hinzukam, begannen recht ordentlich und ließen hinten zunächst wenig zu. Vorne gelang dafür allerdings auch recht wenig und vor allem Mittelfeld häuften sich wieder die schlampigen und einfachen Ballverluste von Minute zu Minute.
Trotzdem passierte bis zur 24. Minute nicht wirklich etwas Erwähnenswertes, dann war plötzlich Rechtsverteidiger Marco Haber durchgebrochen und stürmte frei auf Marko Werner zu, der ebenfalls aus seinem Gehäuse rannte. Da keiner der beiden zurückzog, wurde Marko am Schienbein getroffen und blieb erst mal liegen – Haber hätte sich nicht über Gelb beschweren dürfen.
Nachdem es für Marko zunächst weiterging, lief das Spiel erst mal weiter, ehe fünf Minuten später doch eine etwas längere Behandlung nötig war, denn die Wunde unter dem Schienbeinschoner fing zu bluten an und Werner benötigte eine Kompresse.
Direkt nach dieser Unterbrechung schlief Bischbrunn noch etwas, so dass eine Flanke von rechts den bis dato ebenfalls harmlosen Gästen ausreichte, um mit der ersten Torchance auf 0:1 zu stellen. Goalgetter Patrick Knauer lief mustergültig ein und bedankte sich per artistischem Schuss zur Gästeführung, wenngleich Marko Werner noch dran war (35.).
Wenig später gab es Freistoß auf der anderen Seite (40.) und Christian Voss wollte den Ball zum Tatort bringen, wurde jedoch von einem FSVler daran gehindert, der seinen Körper in den Weg stellte. Voss spitzelte nun zwischen dessen Beine, was Schiedsrichter Mehling als Nachtreten wertete – völlig überzogen. Der Freistoß verpuffte, ehe kurz darauf Nicolai Albert an der linken Seitenlinie am Kopf getroffen wurde und ebenfalls blutend ausgewechselt werden musste. Auch hier gab es nicht mal Gelb.
In Unterzahl agierend fing sich der SVB vor der Pause sogar noch das überflüssige 0:2 – wieder Flanke von rechts, wieder stand Patrick Knauer goldrichtig. Nur diesmal verwertete er per Kopf durch die Hosenträger von Marko Werner.
Noch in der Nachspielzeit hatte der SVB jedoch mit seiner ersten richtigen Torchance gleich eine 100%ige Möglichkeit. Jan Birkholz setzte im Strafraum über Halblinks gut nach, legte mustergültig quer und Julian Liebler am langen Pfosten hätte nur noch den Fuß hinhalten müssen, trat jedoch ein Luftloch und vergeigte damit die Chance auf den Anschlusstreffer.
So stand es zur Pause verdient 0:2, da der FSV Holzkirchhausen/Neubrunn eiskalt seine beiden Chancen nutzte und der SVB seine einzige Gelegenheit in den Sand setzte.
Nach Wiederanpfiff passierte die ersten 25 Minuten ähnlich wenig wie im ersten Abschnitt. Doch dann ging es gleich richtig zur Sache. Erst schnürte Patrick Knauer abermals nach einer Flanke von rechts einen Dreierpack – diesmal nahm er die Kugel gekonnt an und vollstreckte dann eiskalt, ehe nur zwei Zeigerumdrehungen später ein Freistoß für ein SVB-Comeback sorgen sollte. Patrick Wiesmann pflückte diesen am Elferpunkt und setzte den weiter links stehenden Domi Weisner gut in Szene, der trocken zum 1:3-Anschlusstreffer traf (71.).
Dies setzte bei den Rot-Weißen ungeahnte Kräfte frei und fortan sahen die 120 Zuschauer einen ganz anderen Auftritt der Birkholz-Schützlinge. Coach Birkholz legte in der 78. Minute astrein von der Grundlinie quer, aber alle eingelaufenen SVBler rutschten vorbei.
Eine Minute später klappte es aber doch mit dem 2:3 – Freistoßflanke Birkholz und am Elferpunkt sprang Marc Weigand am höchsten, so dass die Pille vom rechten Innenpfosten ins Netz prallte.
Nun kochte die Kreuzhöh und jeder erwartete zehn spannende Restminuten. In der 85. Minute stockte jedoch allen der Atem, als wie schon in Halbzeit Eins plötzlich Marco Haber frei auf Marko Werner zulief und beide wieder heftig zusammenprallten. Sofort stand fest, dass eine schwere Verletzung bei Marko vorliegt und der Krankenwagen wurde verständigt. Haber wurde mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen geschickt.
Nach ca. 15-minütiger Unterbrechung ging es mit Feldspieler Nicolai Albert im Kasten endlich weiter und Bischbrunn gelang tatsächlich noch der Ausgleich. In der 99. Minute kam Davor Miskovic nahe der rechten Seitenlinie an einen zweiten Ball und flankte Richtung Elferpunkt, wo Daniel Weisner scheinbar Marius Knauer etwas irritierte, dem daraufhin der Ball über den Schlappen rutschte und er damit das umjubelte 3:3 per Eigentor erzielte.
Im Anschluss an das Tor begann der FSV zu schwimmen und der SVB hätte sogar noch gewinnen können. Aber zunächst vergab Jan Birkholz eine sehr gute Chance, als er in der Box zwar gut nachsetzte, dann aber knapp rechts vorbeischoss. Und mit der letzten Aktion hätte es einen ganz klaren Strafstoß nach Foul an Daniel Weisner geben müssen, aber Schiri Mehling ließ weiterlaufen.
So blieb es beim 3:3 und die Bischbrunner freuten sich zwar einerseits über das nicht mehr für möglich gehaltene Comeback und den erkämpften Punkt nach 0:3-Rückstand, müssen aber andererseits auch den Verlust von Keeper Werner hinnehmen, der mit sieben Stichen genäht wurde und somit erst einmal ausfällt. Dadurch könnte es auf der Torhüterposition langsam eng werden.
Statistik
Aufstellungen
Schiedsrichter
Andreas Mehling (FV Stetten/Binsfeld/Müdesheim)
Tore
0:1 (35.) - Patrick Knauer
0:2 (45.) - Patrick Knauer
0:3 (69.) - Patrick Knauer
1:3 (71.) - Domi Weisner
2:3 (80.) - Marc Weigand
3:3 (98.) - Eigentor
Spieler des Spiels: Weigand
Besondere Vorkommnisse
10-Minuten-Zeitstrafe für Christian Voss (40./SVB) wg. Unsportlichkeit
Gelb-Rote Karte für Marco Haber (82./FSV) wg. wiederholtem Foulspiel
Schwere Verletzung bei Marko Werner (82./SVB) inkl. Einsatz von RTW und First Responder
Bildergalerie
